München (ots) -
- e.V. kritisiert Stopp der geplanten steuerlichen Absetzbarkeit für energetische Gebäudesanierung. - Vorstand mahnt Verlässlichkeit der Politik an und befürchtet drastische Auswirkungen für Hersteller Qualitätsgedämmt und Handwerk - Erreichen der Klimaschutzziele sowie der Energiewende in Deutschland gefährdet
Der Qualitätsgedämmt e.V., eine Initiative zur Förderung qualitativ hochwertiger Wärmedämmung an Gebäuden sowie einer umfassenden, professionellen Energieberatung, kritisiert den vorläufigen Stopp für die steuerliche Absetzbarkeit energetischer Gebäudesanierung. Die Initiative betreibt neben anderen das Ratgeber- und Informationsportal "www.dämmen-lohnt-sich.de". "Dies ist ein schlechter Tag für Hausbesitzer, Handwerk und die Umwelt", fasst Lothar Bombös, Vorsitzender des Vorstands im Qualitätsgedämmt e.V., die Nachricht aus Berlin zusammen.
Der Steuerbonus für das Dämmen von Gebäuden und weiterer Maßnahmen zur energetischen Sanierung war von Bund und Ländern im Dezember 2014 eigentlich schon beschlossen. Es sollte von Januar 2015 an über fünf Jahre laufen. Im Widerspruch dazu gab es jedoch in der Sitzung des Koalitionsausschusses am 25. Februar keine Einigung, diese Vereinbarung auch in die Praxis umzusetzen. Sie sah vor, dass Hausbesitzer, welche alte Fenster und Heizkessel austauschen oder ihr Gebäude besser dämmen, rückwirkend ab dem 1. Januar 2015 bis zu 20 Prozent der Kosten von der Steuer absetzen können.
Der Vorstand des Qualitätsgedämmt e.V. befürchtet nun drastische Auswirkungen dieser Nicht-Einigung der Bundesregierung. " Die Energieeffizienz von Gebäuden ist das Herzstück der Energiewende. Hier werden 40 Prozent der gesamten Energiemenge Deutschlands verbraucht", gibt auch der Vorstand der Initiative, Klaus W. Körner zu bedenken. "Über 90 Prozent des Gesamtenergiebedarfs bei Gebäuden entfällt auf Häuser, die vor 2005 gebaut wurden. Schon bei einem Einfamilienhaus gehen 25 Prozent der Heizenergie über die Gebäudehülle verloren. 62 Prozent aller Fassaden in Deutschland sind derzeit noch ungedämmt. Wenn die bereits vereinbarte steuerliche Förderung nicht kommt, hat dies weitreichende negative Auswirkungen, die die Politik im Rahmen ihrer Bemühungen für Klimaschutz und Energieeffizienz nicht beabsichtigen kann", betont Körner.
Im Einzelnen verweist der Qualitätsgedämmt e.V. dabei auch auf die ambitionierten Ziele der geplanten Energiewende. Während in den Bereichen Mobilität und erneuerbarer Energien bereits Fortschritte erkennbar seien, hinkt die angepeilte Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden weit hinterher. Weitere Hemmnissen für die energetische Sanierung würden das Erreichen der Energiewende und der Klimaschutzziele massiv gefährden. Das Potenzial zur Einsparung von Heizenergie durch Gebäudedämmung liege deutschlandweit bei 177 Terrawattstunden. Das ist 1,8mal so viel Energie, wie alle deutschen Atomkraftwerke im Jahr erzeugen.
Auch für die Hersteller von Wärmedämm-Verbundsystemen bedeute die Nachricht aus Berlin mehr Unsicherheit und weniger Planbarkeit in der Entwicklung, Forschung und Vermarktung qualitativ hochwertiger und ökologisch verträglicher Dämmsysteme. "Auch unsere Partner im Handwerk werden von dieser schlechten Nachricht betroffen sein und einen weiteren Rückgang von Aufträgen in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld zu verkraften haben", schlussfolgert Lothar Bombös.
Der Qualitätsgedämmt e.V. appelliert daher an die Bundesregierung, den aktuell vollzogenen Stopp im Beschlussverfahren zu überdenken und aufzuheben. "Die Klimabilanz aus 35 Jahren Fassadendämmung kann sich sehen lassen. Sie hat fast 100 Milliarden Liter Heizöl gespart und rund 280 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden", fasst der Verein die bisherigen Errungenschaften zusammen. "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir dürfen jetzt keine Rückschritte zulassen", mahnt Vorstand Klaus Körner.
Über den "Qualitätsgedämmt e.V.":
Der Verein "Qualitätsgedämmt e. V." vereint führende Unternehmen der Bau-Branche (Baumit GmbH, Brillux GmbH & Co KG, DAW SE sowie Sto SE & Co. KGaA) und setzt sich für Energieeffizienz im Gebäudebereich ein. Assoziierte Mitglieder sind das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) sowie die Gesellschaft für Rationale Energieverwendung e.V., welche die Arbeit des Qualitätsgedämmt e.V. wissenschaftlich begleiten und als Ratgeber fungieren. Ein wichtiges Ziel der Vereinsarbeit ist die Förderung einer sachlichen Diskussion zum Thema "Wärmedämmung an Gebäuden". Als kommunikative Maßnahme hat der Verein vor diesem Hintergrund im Juni 2014 die Initiative "dämmen-lohnt-sich.de" gestartet, die als Schwerpunkt ein Informations- und Ratgeberportal rund um die Wärmedämmung betreibt und darüber hinaus in einer TV-Kampagne (mit Ulrich Wickert) das Thema Nachhaltigkeit bewirbt.
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